Ayahuasca

Der Mensch ist Neugierig. Im Laufe der Evolution hat der Mensch vieles probiert zu Essen und zu Trinken. Manches hat er vertragen – auf anderes ist ihm schlecht geworden, oder er ist daran verstorben. Wieder anderes hat heilende Wirkungen gehabt. Krankheiten wurden gelindert oder sogar geheilt. Viele Erfahrungen hat der Mensch gesammelt. Viele Wirkstoffe in den verschiedensten Pflanzen wurden wissenschaftlich erforscht. Doch auch die Wissenschaft stößt mitunter an ihre Grenzen wenn es um Wirkungen geht, welche rational nicht erklärbar sind. Bewusstseinsverändernde Stoffe wie Ayahuasca, oder auch jede andere verbotene bzw. nicht verbotene Substanz, aus welcher Pflanze auch immer sie gewonnen und zubereitet wird, vernebeln nicht nur die menschlichen Sinne, sondern auch seinen Geist. Speziell bei Ayahuasca kann man deutlich erkennen wie sich der Körper gegen die eingenommene Substanz zur Wehr setzt. Von Brechreizen über Verlust des Gleichgewichtes bis hin zu schweren Haluzinationen kann alles auftreten. Es mag Menschen geben, die sich an solchen Zuständen erfreuen, sie sogar als heilsam empfinden – so berichten jedenfalls indogene Stammeshäuptlinge bzw. deren Medizinmänner. Über Generationen weitergegebenes Spezialwissen über bestimmte Pflanzen und deren Wirkung, die die Medizinmänner und Schamanen dieser Völker dabei unterstützen in die geistige Welt zu reisen.

 

Man kann es sehen wie man will. Die moderne Marktwirtschaft macht auch vor dieser Welt nicht Halt. Solange sich etwas vermarkten lässt, wird es vermarktet. Gier schlägt Hirn. Und so braucht es nicht verwundern, dass sich ein regelrechter Ayahuasca-Tourismus nach Südamerika entwickelt hat. Dass sich natürlich zwischenzeitlich auch ein paar Hobbyschamanen aus unseren Breiten zum Guru ausbilden haben lassen, war nur eine logische Konsequenz. Und so kann man heute schon in allen größeren Städten – bei einem Ayahuasca-Schamanen seines Vertrauens – die Reise ins Ungewisse antreten. Viel wird versprochen, viel wird geschrieben und viel wird geworben. Es ist eben ein kommerzielles Produkt geworden, mit dem sich leicht Geld verdienen lässt.

 

Die Beweggründe sich einem Ayahuasca-Ritual anzuschließen mögen Vielfältig sein. Die Gefahren, die auf einen lauern, sind es ebenso und auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.